Risikobericht

Risikomanagementsystem und internes Kontrollsystem

Anwendungsbereich

Bereits seit dem Jahr 2000 besteht ein konzernweites Risikomanagementsystem (RMS), welches dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) entspricht. Damit können mögliche Risiken sowohl in der MAX Automation SE als Muttergesellschaft als auch in den operativen Einheiten rechtzeitig erkannt und geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Das Risikomanagementsystem wurde im Jahr 2009 grundlegend überarbeitet und wird seither kontinuierlich an neue Anforderungen angepasst. In 2018 wurden Maßnahmen zur Neustrukturierung des Risikomanagements und internen Kontroll- und Berichtwesens eingeleitet, welche in 2019 fortgeführt wurden. Für das Jahr 2020 sind bereits weitergehende Verfahren initialisiert.

Ziele und Grundsätze

Ziel des Risikomanagements (RMS) des MAX-Konzerns ist der kontrollierte Umgang mit Risiken. Das RMS basiert auf einem systematischen, den gesamten Konzern umfassenden Prozess der Risikoerkennung, -bewertung und -steuerung. Grundlage des Risikomanagements ist die Sicherung der mittel- und langfristigen Unternehmensziele, insbesondere die Erhaltung und der Ausbau der Marktstellung innerhalb der adressierten Branchen. Oberstes Ziel ist es, durch ein vollständiges und angemessenes Risikomanagement die Risikotreiber zu identifizieren und angemessen zu handhaben.

Daraus leiten sich die folgenden risikopolitischen Grundsätze ab:

  • Das Risikomanagement ist in allen wesentlichen operativen Geschäfts- und Entscheidungsprozessen integriert. Das Management der Risiken erfolgt in erster Linie durch die Organisationseinheiten, die vor Ort operativ tätig sind.

  • Der Risikomanagement-Prozess dient als Instrumentarium zur systematischen Erfassung, Analyse, Bewältigung und Überwachung von bestandsgefährdenden Risiken.

  • Eine aktive und offene Kommunikation der Risiken ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor des RMS. Alle Mitarbeiter des MAX-Konzerns sind aufgefordert, sich in ihrem Aufgabenbereich aktiv am Risikomanagement zu beteiligen.

  • Die Risikobewertung erfolgt grundsätzlich konservativ, d.h. es wird der maximal zu erwartende Schaden ermittelt (worst case).

  • Die zentrale Überwachung erfolgt durch die Führungsgesellschaft MAX Automation SE.

Methoden und Prozesse

Das Risikomanagement enthält verschiedene, stufenartig aufgebaute und EDV-gestützte Matrizen, die ausgehend von einer Risikoerkennung über die Risikobewertung eine Risikobewältigung zum Ziel haben. Dabei werden Risiken identifiziert, die Bedeutung der Risiken für das Unternehmen festgelegt und ein rechnerischer Risikofaktor ermittelt, um dann exakt inhaltliche und zeitlich festgelegte Maßnahmen zur Risikobewältigung zu formulieren. Eine Liste mit Beispielen von Risiken und ein Leitfaden für die Handhabung der elektronischen Datei vervollständigen das System.

Das Berichtsintervall ist auf das Quartal abgestellt. Ein wesentliches Element dieses Standardrisikozyklus bildet die Risikoinventur durch die operativen Einheiten. Darin werden Einzelrisiken ermittelt, bewertet und verdichtet, d.h. einem von sieben spezifischen Risikofeldern zugeordnet.

Die Bewertung der Einzelrisiken ist Aufgabe des Risikomanagements der Konzerngesellschaften und der MAX Automation. Als Leitfaden dient das Risikomanagement-Handbuch. Der Bewertungsprozess besteht aus drei Schritten: Zunächst wird – sofern möglich – das Schadenspotenzial berechnet, also der maximale Effekt, den ein Risiko innerhalb der nächsten 24 Monate auf das EBIT haben kann. Danach wird die Eintrittswahrscheinlichkeit des Einzelrisikos ermittelt. Im dritten Schritt wird die Wirksamkeit möglicher Gegenmaßnahmen geprüft und bewertet, ob sich dadurch das Risiko reduziert. Letztlich verbleibt das Netto-Risikopotenzial, also das Netto-EBIT-Risiko, das nach Berücksichtigung von Eintrittswahrscheinlichkeit und Maßnahmeneffektivität verbleibt.

Die Nettorisiken der sieben Risikofelder errechnen sich aus der Summe aller zugeordneten Einzelrisiken. Je nach Höhe der Eintrittswahrscheinlichkeit wird jedes Risikofeld einer der folgenden Kategorien zugeteilt:

  • Geringe Eintrittswahrscheinlichkeit < 10 %

  • Mittlere Eintrittswahrscheinlichkeit 10 – 50 %

  • Hohe Eintrittswahrscheinlichkeit > 50 %

Die Nettorisiken der Risikofelder summieren sich zum Gesamtrisikopotenzial des Konzerns. Portfolio- und Korrelationseffekte werden dabei nicht berücksichtigt.

Nach der Risikoinventur fertigen die operativen Einheiten ihre jeweiligen Risikoberichte an. Auf dieser Basis erstellt das Risikomanagement der MAX Automation den Konzernrisikobericht, der über wesentliche Einzelrisiken und das Gesamtrisiko informiert und im Anschluss von den geschäftsführenden Direktoren und dem Verwaltungsrat durchgesprochen wird.

Über akute Risiken werden die geschäftsführenden Direktoren und der Verwaltungsrat unmittelbar informiert. Verantwortlich für die Identifikation, Bewertung, Steuerung und Überwachung der Risiken sowie für die Berichterstattung sind die Risikomanager. Meist handelt es sich in der Regel um die Leiter der Controlling-Abteilungen der MAX Automation sowie der Konzerngesellschaften.

Wesentliche Merkmale des Risikomanagementsystems für den Rechnungslegungsprozess

Eine wesentliche Komponente des internen Kontrollsystems (IKS) stellt das Berichtswesen dar, das stetig von der MAX Automation im Rahmen des wertorientierten Reportings weiterentwickelt wird.

Zur Sicherstellung einer einheitlichen Behandlung und Bewertung rechnungslegungsrelevanter Themen ist allen Gesellschaften das Bilanzierungshandbuch der MAX Automation zugänglich. Das Bilanzierungshandbuch wird regelmäßig aktualisiert. Es umfasst alle Regelungen, Maßnahmen und Verfahren, die die Zuverlässigkeit der Finanzberichterstattung mit hinreichender Sicherheit gewährleisten und sicherstellen, dass die Abschlüsse des Konzerns und der Konzerngesellschaften gemäß IFRS erstellt werden.

Die Gesamtverantwortung für das RMS / IKS obliegt den geschäftsführenden Direktoren. Sie haben eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation für das RMS / IKS eingerichtet, die alle organisatorischen und rechtlichen Einheiten abdeckt. Die Überwachung erfolgt stichprobenartig durch das Rechnungswesen und Controlling der MAX Automation.

Die wichtigsten Instrumente, Kontroll- und Sicherungsroutinen für den Rechnungslegungsprozess sind:

  • Der MAX-Konzern zeichnet sich durch eine klare Organisations-, Unternehmens- sowie Kontroll- und Überwachungsstruktur aus.

  • Zur ganzheitlichen Analyse und Steuerung ertragsrelevanter Risikofaktoren und bestandsgefährdender Risiken existieren konzernweit abgestimmte Planungs-, Reporting-, Controlling- sowie Frühwarnsysteme und –prozesse sowie Kataloge über zustimmungs- bzw. meldepflichtige Geschäfte.

  • Die Funktionen in sämtlichen Bereichen des Rechnungslegungsprozesses (z.B. Finanzbuchhaltung und Controlling) sind eindeutig zugeordnet.

  • Ein adäquates internes Richtlinienwesen (u.a. bestehend aus einer konzernweit gültigen Risikomanagement-Richtlinie und einem Bilanzierungshandbuch) ist eingerichtet und wird bei Bedarf angepasst.

  • Die im Rechnungswesen eingesetzten EDV-Systeme sind gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Im Bereich der eingesetzten Finanzsysteme wird überwiegend auf Standardsoftware zurückgegriffen.

  • Es wird einheitlich die Konsolidierungssoftware LucaNet verwendet, die auch für die Erstellung der konzernweiten Mittelfristplanung genutzt wird.

Eine Zugangsberechtigung zum Konsolidierungssystem erhalten nur ausgewählte Mitarbeiter. Nur ein kleiner Kreis von Mitarbeiten aus dem Konzernrechnungswesen und -controlling hat Zugriff auf alle Daten. Bei den übrigen Nutzern ist der Zugriff auf die für ihre Tätigkeit relevanten Daten begrenzt.

Der Ablauf stellt sich wie folgt dar:

  • Im monatlichen Rhythmus berichten die Tochtergesellschaften über die Entwicklung des abgelaufenen Monats und des laufenden Geschäftsjahres an die Muttergesellschaft. Dieses Verfahren wird mindestens vierteljährlich um ein aktualisiertes Forecast ergänzt.

  • Alle Berichte werden einer kritischen Soll/Ist-Analyse unterzogen. Ein zusätzlicher Bericht der Geschäftsführung kommentiert Planabweichungen, informiert über Maßnahmen zur Planerfüllung, die Entwicklung im laufenden Berichtsmonat und sonstige Themen wie Markt- und Wettbewerbsbedingungen, Investitionen, Finanzierung und Recht. Verbale Erläuterungen ergänzen den Bericht.

  • Die geschäftsführenden Direktoren führen überdies regelmäßig Gespräche mit den Geschäftsführern der Konzerngesellschaften, um die Geschäftsentwicklung im Vergleich zu den Planungen zu überprüfen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Planerfüllung einzuleiten.

  • Eine wesentliche Komponente des RMS stellt die operative Unternehmensplanung dar. Die Geschäftsführer der Konzerngesellschaften stellen dabei am Ende jedes Geschäftsjahres den aktuellen Geschäftsverlauf dar und erläutern die weitere Unternehmensstrategie. Grundlage der Gespräche sind die Unternehmensstrategie und darauf aufbauend Fünfjahresplanungen für Geschäftsentwicklung, Investitionen und die Liquiditätsentwicklung. Die Unternehmensplanung hilft, potenzielle Chancen und Risiken lange vor wesentlichen Geschäftsentscheidungen zu identifizieren und einzuschätzen.

  • Wesentliche rechnungslegungsrelevante Prozesse unterliegen regelmäßigen analytischen Prüfungen. Das bestehende konzernweite RMS wird kontinuierlich an aktuelle Entwicklungen angepasst und fortlaufend auf seine Funktionsfähigkeit überprüft. Das System ist durch den Abschlussprüfer, die PricewaterhouseCoopers GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, im Zuge der Konzernabschlussprüfung untersucht worden.

  • Der Verwaltungsrat befasst sich regelmäßig mit wesentlichen Fragen des RMS.

Das rechnungslegungsbezogene IKS wurde im Jahr 2018 im Rahmen des Projekts „Next Level Corporate Reporting“ optimiert und weiterentwickelt. In 2019 ist dieser Prozess fortgeführt worden.

Zum RMS / IKS gehört auch, dass alle Mitarbeiter regelmäßig geschult werden. Unter anderem werden Workshops zur Anwendung von Rechnungslegungsstandards (z.B. IFRS 15 und IFRS 16), Bilanzierungsregeln und Software-Tools durchgeführt. Bei Firmenakquisitionen werden die Rechnungslegungsprozesse zügig angepasst und neue Mitarbeiter mit allen relevanten Prozessen, Inhalten und Systemen vertraut gemacht.

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass weder das RMS noch das IKS absolute Sicherheit geben können, da auch bei Anwendung der erforderlichen Sorgfalt die Einrichtung angemessener Systeme grundsätzlich fehlerhaft sein kann.

Gesamtrisikosituation

Das Gesamtrisikopotenzial des Konzerns belief sich Ende 2019 auf rund 6,6 Mio. Euro (Vorjahr: 7,4 Mio. Euro). Darin sind die Netto-Risikopotenziale von 36 (Vorjahr: 30) quantifizierbaren Einzelrisiken enthalten. Darüber hinaus gab es noch 170 (Vorjahr: 207) nicht quantifizierbare Einzelrisiken. Mit Blick auf das Geschäftsvolumen und die gesamtwirtschaftliche Situation wird das Gesamtrisikopotential als angemessen und gut beherrschbar erachtet. Gegenwärtig sind keine Risiken erkennbar, die separat oder in Wechselwirkung mit anderen Risiken den Bestand des Konzerns gefährden könnten.

Fast die Hälfte des Gesamtrisikopotenzials entfällt auf das Risikofeld „Finanzrisiken“, die jedoch mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von weniger als 10 % bewertet werden.

Unternehmensrisiken

Eintritts­wahrscheinlichkeit

Mögliche finanzielle Auswirkung

Risikolage für 2019 im Vergleich zum Vorjahr

Strategische Risiken

niedrig

gering

gleich

Marktrisiken und konjunkturelle Risiken

möglich

gering

gleich

Risiken aus der Geschäftstätigkeit, Projektrisiken

möglich

wesentlich

gleich

Finanzwirtschaftliche Risiken, steuerliche Risiken

möglich

wesentlich

gleich

Rechtliche Risiken

niedrig

gering

gleich

Risiken aus Unternehmensbeteiligungen

niedrig

wesentlich

gleich

Sonstige Risiken (z.B. EDV, Personal, Umwelt)

möglich

gering

gleich

Ausprägung der möglichen finanziellen Auswirkung auf das Konzernergebnis oder Konzern-EBIT gering (< TEUR 400), moderat (von TEUR 400 bis EUR 1,3 Mio.), wesentlich (> EUR 1,3 Mio.)

Risikoberichterstattung

Risikofelder und bedeutende Einzelrisiken

  • Marktrisiken und konjunkturelle Risiken: Bei allen Konzerngesellschaften der MAX Automation besteht die Gefahr von sogenannten markt- und konjunkturellen Risiken, d.h. geografische und branchenspezifische Konjunkturverläufe, politische (z.B. BREXIT, Protektionismus, Handelskriege) und finanzwirtschaftliche Veränderungen (z.B. Bankenkrise), Rohstoffpreise und Wechselkurse beeinflussen den Geschäftsverlauf und können den Zukunftserfolg der Konzerngesellschaften belasten. Grundsätzlich ist die Geschäftsentwicklung der operativen Einheiten stark an die Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes gekoppelt. Die MAX Automation ist in drei Kerngeschäftsfelder unterteilt. Durch hohe Spezialisierung und eine starke Position innerhalb attraktiver Marktnischen werden sowohl das Branchenrisiko, als auch das allgemeine konjunkturelle Risiko gemindert. Auch sinkt durch Diversifikation in weitere Branchen wie z.B. die Medizintechnik das Risiko. Durch den angestoßenen Verkaufsprozess der Gesellschaften des Non-Core Business (ehemaliges Segment Mobility Automation), wird zukünftig die Abhängigkeit von der Automobilkonjunktur stark reduziert. Grundsätzlich können jedoch markt- und konjunkturelle Risiken nicht ausgeschlossen werden.

    Per 31. Dezember 2019 verfügt der MAX-Konzern über einen Auftragsbestand in Höhe von 199,5 Mio. Euro (Vorjahr: 260,3 Mio. Euro), der im Falle von markt- und konjunkturbedingten Risiken einen zeitlichen Puffer zum Gegensteuern gibt.

  • Risiken aus der Geschäftstätigkeit, Projektrisiken: Aufgrund der Größenordnungen einzelner Projekte sieht die MAX Automation ein mögliches Risiko in der Projektierung und Projektabwicklung. Insbesondere bei größeren Projekten kann es zu technischen Fehleinschätzungen und/oder Verzögerungen kommen. Dass dies einen wesentlichen Einfluss auf das Geschäftsergebnis haben kann, hat sich insbesondere im Jahr 2018 gezeigt, als aufgrund von Belastungen aus laufenden Projekten der Tochtergesellschaften der IWM-Automation Gruppe die Ergebniserwartung für den gesamten MAX-Konzern per ad-hoc Mitteilung vom 28.Juni 2018 angepasst werden musste.

    Dem Risiko von Fehleinschätzungen begegnet die MAX Automation durch einen konzernweiten projektbezogenen Risikomanagementansatz. Ziel ist ein bewusster Umgang mit Risiken auf allen Führungsebenen des Konzerns.

  • Finanzwirtschaftliche Risiken: Durch einen neuen Konsortialkreditvertrag wurde im Jahr 2015 die Konzernfinanzierung von bilateralen Bankverbindungen der einzelnen Konzerngesellschaften auf eine einheitliche Konzernfinanzierung umgestellt und im Jahr 2018 nochmals zu Gunsten von MAX Automation angepasst. Die mit den kreditgebenden Banken des Konzerns vereinbarten Covenants haben direkten Einfluss auf die Zinsmarge und ermöglichen den Banken bei Nichteinhaltung ein Sonderkündigungsrecht. Diese greifen auf Bilanz- und Ergebniskennzahlen des nach IFRS aufgestellten Konzernabschlusses zurück. Mit den kreditgebenden Banken und Kautionsversicherern besteht ein regelmäßiger Austausch. Die MAX Automation hat im Jahr 2019 die vereinbarten Covenants eingehalten bzw. es wurde die Überprüfung ab dem dritten Quartal ausgesetzt. Das Kontrahentenausfallrisiko wird dadurch begrenzt, dass Bankgeschäfte ausschließlich mit namhaften Kreditinstituten abgeschlossen werden.

    Der Vertrag über den Verkauf der der ehemaligen Konzerngesellschaft NSM Packtec GmbH („Finnah Packtec“) sieht ein sogenanntes Loss Sharing auf Basis des EBITDA 2018 der Finnah Packtec vor (Earnout Klausel), wobei die Risiken, dass hieraus Zahlungsansprüche gegenüber MAX erwachsen als sehr gering eingeschätzt werden.

    Es bestehen Risiken aus den laufenden Verkaufs- und Schließungsprozessen der Gesellschaften des Non-Core Business (ehemals Mobility Automation). Risiken können sich daraus ergeben, dass Verkaufs- und Schließungsprozesse nicht wie geplant abgewickelt werden, die Verkaufspreise unter dem Buchwert der Gesellschaften liegen oder Aufwendungen für kritische noch laufende Projekte in den Gesellschaften die gebildeten Rückstellungen übersteigen.

Sonstige Risiken

  • Effizienzverlust durch nicht einheitliche ERP-Systeme: Die Konzerngesellschaften verfügen alle über unterschiedliche ERP-Systeme. Dies führt zu Effizienzverlusten gerade im Hinblick auf einheitliche Prozesse und mögliche Synergieeffekte (z.B. Einkauf). Aktuell wird die mittelfristige Einführung eines einheitlichen ERP-Systems auf Ebene der Geschäftsfelder geprüft.

  • Portfoliomaßnahmen: Die geplanten Desinvestitionen beinhalten das Risiko, die Geschäftsaktivitäten nicht wie geplant veräußern zu können. Hierdurch können sich negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens- und Ertragslage sowie die Reputation ergeben.

    Der Abschlussprüfer hat im Rahmen der Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2019 das Risikomanagementsystem von SE und Konzern geprüft. Er ist zu dem Ergebnis gelangt, dass das System geeignet ist, die gesetzlichen Anforderungen an das Risikomanagement zu erfüllen.

Geänderte Einschätzung von Risiken nach dem Ende des Berichtszeitraums

Auswirkungen des SARS-Cov-2 (Coronavirus)

Das Weltwirtschaftsforum (WEF) betrachtet Epidemien wie den Ausbruch des Coronavirus-Infektion (COVID-19) gleichermaßen als eigenständiges Geschäftsrisiko als auch als Einfluss auf bestehende Chancen und Risiken. Ende 2019 wurde erstmals der Ausbruch von COVID-19 in einem dicht besiedelten Produktions- und Transportzentrum in Zentralchina festgestellt. Die globale Pandemie breitete sich nach dem Ende des Berichtszeitraums durch das chinesische Neujahrsfest und internationale Reisen weltweit aus.

Laut WEF ist es insgesamt im Rahmen des Möglichen, dass sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft 2020 infolge der Produktionsausfälle durch COVID-19 um 0,5 Prozentpunkte verlangsamen wird. Die globale Konjunktur würde damit mindestens 0,1 Prozentpunkte einbüßen. Besonders betroffen wären nach Ansicht des WEF Industrienationen und aufstrebende Märkte mit einer hohen Abhängigkeit von China. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des COVID-19 wird in einzelnen Ländern durch strukturelle Schwächen in Wirtschafts- und Gesundheitssystemen zusätzlich erschwert.1

Insbesondere für Unternehmen, für die China ein wichtiger Fertigungsstandort und/oder zentraler Absatzmarkt darstellt, resultieren Risiken durch COVID-19.2 Der Einfluss von Produktionsverzögerungen auf die Ergebnisentwicklung von Unternehmen ist nach teilweisen Unterbrechungen der Lieferketten noch nicht abschätzbar. Für Unternehmen sinkt die Risikoexposition abhängig von der bestehenden Nachfrage und dem vorhandenen Auftragsbestand. Insbesondere produzierende Branchen wie die Automobilindustrie nehmen unterdessen sukzessive den Betrieb wieder auf.3 Für das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) wäre die exportabhängige deutsche Industrie von einer anhaltenden weltweiten Ausbreitung des Virus besonders betroffen. Bislang ist der „Corona-Effekt“ auf den Maschinenbau und die Automobilindustrie laut DIW noch unklar und nicht zu beziffern.4

Die MAX Automation geht aktuell nur von einer geringen Beeinflussung ihrer zukünftigen Ergebnisse aus. Zeitliche Verzögerungen bei Auftragsvergaben und Projektabnahmen oder aufgrund Engpässen in der Logistik können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

  1. https://www.weforum.org/agenda/2020/02/why-is-coronavirus-a-global-business-risk/
  2. https://www.finance-magazin.de/wirtschaft/fx-weltwirtschaft/gibt-corona-der-china-konjunktur-den-rest-2052831/
  3. https://www.finance-magazin.de/wirtschaft/fx-weltwirtschaft/gibt-corona-der-china-konjunktur-den-rest-2052831/
  4. https://www.diw.de/de/diw_01.c.740859.de/diw_konjunkturbarometer_februar__industrierezession_setzt_sich_unabhaengig_vom_corona-virus_fort.html

Erläuternder Bericht zu den Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB und § 289 Abs. 4 HGB

Gegenstand des Berichts

Nach der Gesetzesbegründung des am 29. Mai 2009 in Kraft getretenen Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) umfasst das interne Kontrollsystem die Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit der Rechnungslegung, zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zur Sicherung der Einhaltung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften. Dazu gehört auch das interne Revisionssystem, soweit es sich auf die Rechnungslegung bezieht.

Das Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess bezieht sich als Teil des internen Kontrollsystems wie Letzteres auf Kontroll- und Überwachungsprozesse der Rechnungslegung, insbesondere bei bilanziellen Positionen, die Risikoabsicherungen des Unternehmens erfassen.

Wesentliche Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Die wesentlichen Merkmale des bei der MAX Automation SE bestehenden internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den (Konzern-) Rechnungslegungsprozess sind in dem Kapitel zum Risikobericht ausführlich dargestellt.

Erläuterung der wesentlichen Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess, dessen wesentliche Merkmale zuvor beschrieben sind, stellt sicher, dass unternehmerische Sachverhalte bilanziell richtig erfasst, aufbereitet und gewürdigt und so in die externe Rechnungslegung übernommen werden.

Die klare Organisations-, Unternehmens- sowie Kontroll- und Überwachungsstruktur sowie die qualifizierte Ausstattung des Rechnungswesens in personeller und materieller Hinsicht stellen die Grundlage für ein effizientes Arbeiten der an der Rechnungslegung beteiligten Bereiche dar. Klare gesetzliche und unternehmensinterne Vorgaben und Leitlinien sorgen für einen einheitlichen und ordnungsgemäßen Rechnungslegungsprozess. Die klar definierten Überprüfungsmechanismen innerhalb der an der Rechnungslegung selbst beteiligten Bereiche und eine frühzeitige Risikoerkennung durch das Risikomanagement gewährleisten eine kohärente Rechnungslegung.

Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem der MAX Automation SE stellt sicher, dass die Rechnungslegung bei der MAX Automation SE sowie bei allen in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften einheitlich und im Einklang mit den rechtlichen und gesetzlichen Vorgaben sowie internen Leitlinien steht. Insbesondere hat das konzerneinheitliche Risikomanagementsystem, das vollumfänglich den gesetzlichen Anforderungen entspricht, die Aufgabe, Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu bewerten und angemessen zu kommunizieren. Dadurch werden dem jeweiligen Adressaten zutreffende, relevante und verlässliche Informationen zeitnah zur Verfügung gestellt.

In 2018 wurde das Risikomanagement und das interne Kontrollsystem des Konzerns neu strukturiert und 2019 weiter angepasst. Dieser Prozess zur Optimierung der Reporting- und Controllinginstrumente sowie internen Kontrollstrukturen wird sich ebenfalls in 2020 fortsetzen.

Chancenbericht

Die Geschäftsfelder des MAX-Konzerns bedienen verschiedene Megatrends, die weltweit von der dynamischen technologischen Entwicklung im Zuge der Digitalisierung sowie von Veränderungen auf politischer und gesellschaftlicher Ebene profitieren. Diese strategische Positionierung des Konzerns eröffnet zahlreiche Chancen, die sich positiv auf den Geschäftsverlauf auswirken können.

Die langfristige Strategie der MAX Automation zielt darauf, sich auf mehrere aussichtsreiche und margenstarke Wachstumsbereiche zu fokussieren, die Präsenz und die lokale Wertschöpfung in attraktiven Auslandsmärkten zu erhöhen sowie innovative Leistungsangebote in der vernetzten Produktion zu entwickeln. Dies soll einhergehen mit der Verringerung der Volatilität im Auftragseingang, operativer Exzellenz in der Projektabwicklung, dem Ausbau des Service-Geschäfts sowie der verstärkten Nutzung vorhandener Synergien im Konzern.

Wesentliche Bedeutung kommen dabei einheitlichen Standards bei Risikomanagement und Controlling innerhalb des Konzerns zu. Dazu gelten für alle Konzerngesellschaften verbindliche Reporting- und Controlling-Instrumente.

Chancenmanagement

Unter Chancen versteht die MAX Automation die Möglichkeit einer positiven Zielabweichung aufgrund von Ereignissen oder Entwicklungen. Das Chancenmanagement umfasst alle Maßnahmen eines systematischen und transparenten Umgangs mit unternehmerischen Potenzialen. Dazu treten die geschäftsführenden Direktoren der MAX Automation SE in einen strategischen Dialog mit den Geschäftsführungen der Konzerngesellschaften. Grundlage hierfür ist ein strukturierter und konzernweit standardisierter Prozess, in dessen Rahmen in gemeinsamen Review-Gesprächen neben operativen Potenzialen auch die Umsetzung der Strategien inklusive der Darstellung von Chancen und Risiken aus relevanten Markt- und Techniktrends diskutiert werden.

Nachfolgend zum strategischen Dialog erfassen alle Unternehmen in der operativen Planung und in der monatlichen Berichterstattung Chancen, um die aktuelle Ergebnis- und Liquiditätssituation besser einschätzen und beurteilen zu können.

In das Chancenmanagement sind alle Entscheidungsträger eingebunden – von den geschäftsführenden Direktoren des MAX-Konzerns über die Geschäftsführungen der Konzerngesellschaften bis hin zu Bereichs- und Projektleitern. Unterstützt wird der Prozess von der Holdingfunktion „Unternehmensentwicklung“.

Durch die integrale Verknüpfung mit den Strategie-, Planungs- und Berichtsprozessen ist das Chancenmanagement ein wesentlicher Bestandteil der strategischen und wertorientierten Unternehmensführung der MAX Automation.

Markt- und Wettbewerbschancen

Die MAX Automation ist im Segment Process Technologies in verschiedenen Märkten tätig, in welchen der Konzern wesentliche Chancen, verbunden mit übergreifenden Wachstumstreibern erwartet:

In der industriellen Produktion nehmen der Grad der Automatisierung sowie die Anforderungen an effiziente Prozesse – insbesondere mit Blick auf eine immer stärkere Vernetzung – kontinuierlich zu. Dieser Entwicklung liegen mehrere Trends zugrunde. Dies betrifft in der Automobilindustrie unter anderem die steigende Nachfrage nach leistungsfähigen Fahrassistenzsystemen bis hin zum Autonomen Fahren sowie den wachsenden Bedarf an Mikroelektronik. Gleichzeitig bestehen aufgrund politischer Vorgaben und eines gestiegenen Umweltbewusstseins in der Bevölkerung die gesellschaftlichen Ziele, den CO2-Ausstoß herkömmlicher Verbrennungsmotoren nachhaltig zu reduzieren und leistungsfähige Elektroantriebe zu entwickeln.

MAX Automation agiert als Spezialist für proprietäre Maschinenbauprozesse, darunter in der Dosiertechnik, dem Heißnieten, der Plasmabehandlung und der Imprägniertechnik. bdtronic bietet zum Beispiel Lösungen für das Kleben und Abdichten der adaptiven Geschwindigkeitsregelung in Fahrzeugen sowie mit ihrer Imprägniertechnologie eine einzigartige Prozesskompetenz und Erfahrung in der Imprägnierung von Elektro- und Hybridmotoren für hohe Produktionsmengen.

Im Segment Environmental Technologies bestehen nach Einschätzung der MAX Automation die folgenden wesentlichen Wachstumschancen:

Klimaschutz, die Schonung der natürlichen Ressourcen und das Recycling von Reststoffen zur Rückführung in den Wertstoffkreislauf sowie zur energetischen Verwertung werden weltweit immer bedeutsamer. Das allgemein geschärfte Umweltbewusstsein in der Öffentlichkeit sowie wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen, wie das starke Wachstum der Metropolen etwa in Asien, führen zu einem stetig zunehmenden Bedarf an leistungsstarken und innovativen Lösungen, um Müll umweltfreundlich zu entsorgen und Reststoffe effizient aufzubereiten.

Der MAX-Konzern verfügt mit der im Markt etablierten Vecoplan-Gruppe über langjährige Kompetenzen in der Entwicklung, Produktion und Wartung von Einzelkomponenten und Systemlösungen für die effiziente Verwertung und Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen. Der Konzern besitzt dadurch die Chance, von den kontinuierlich zunehmenden Anforderungen an den Klima- und Umweltschutz zu profitieren.

Zu Umweltschutz und Recycling von Rest- und Wertstoffen existieren auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene politische Vorgaben mit steigenden Anforderungen. Ein Meilenstein dieser Entwicklung war die dritte UN-Umweltversammlung (United Nations Environment Assembly – UNEA) im Dezember 2017, auf der sich mehr als 100 teilnehmende Länder zu „einem Planeten ohne Umweltverschmutzung“ verpflichtet haben. Zugleich bestehen bereits seit Jahren verbindliche Vorgaben etwa in der Europäischen Union (EU) zur Reduzierung der Kohlenstoffdioxidemissionen oder in Nordamerika in Form der sogenannten Zero Waste-Programme der kommunalen Verwaltungen.

Insgesamt rechnet der Konzern mit einer steigenden Nachfrage nach effizienten Wiederaufbereitungslösungen. Dabei verfolgt er das Ziel, bestehende Lösungen im wertstofflichen Recycling weiterzuentwickeln und somit an immer komplexere Herausforderungen in einzelnen regionalen Märkten anzupassen.

Im Geschäftsfeld Evolving Technologies ergeben sich insbesondere Chancen im Bereich der Medizintechnik sowie der Optoelektronik:

Die Medizintechnik-Branche ist geprägt von weltweiten Trends wie dem allgemeinen medizinischen Fortschritt, dem wachsenden Gesundheitsbewusstsein in der Gesellschaft, der Individualisierung der Therapie unter Einsatz sogenannter digitaler E-Health-Lösungen oder dem Wunsch der Patienten nach mehr Freiheiten in der Therapie etwa in Form der Selbstmedikation. Gleichzeitig weist der Medizintechnik-Markt hohe Zugangsbarrieren in Form qualitativer, technologischer und regulatorischer Anforderungen an die Hersteller auf, was vertrauensvolle und langfristige Kundenbeziehungen ermöglicht.

MAX Automation verfügt insbesondere mit der MA micro automation über spezialisierte Kompetenzen und die notwendigen technologischen Voraussetzungen, um den zahlreichen Anforderungen in der Medizintechnik gerecht zu werden. Dies beweist eine steigende Anzahl von Kunden, welche eine gute Ausgangsbasis ist, um an dem Wachstum im Markt teilzuhaben.

Die Technologien und Verfahren zur Herstellung optoelektronischer Module der AIM Micro bedienen die größten und wachstumsstärksten Anwendungsfelder der Photonikindustrie, u.a. Wafersägen zur Herstellung von Silikonhalbleitern oder die industrielle Bildverarbeitung zur Qualitätssicherung in der Produktionstechnik.

Der MAX-Konzern besitzt umfassende Kenntnisse und Technologien, um Entwicklungen in der Industrie 4.0 und der Automatisierung erfolgreich begleiten und mitgestalten zu können. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Konzern mit fortschreitendem Absatz von Maschinen und Anlagen über eine sich vergrößernde installierte Basis verfügt und damit das Potenzial im Servicegeschäft erhöht. Diesem Umstand tragen die Konzerngesellschaften durch ihre Kompetenzen im Wartungs- und Fernwartungsgeschäft Rechnung.

Die MAX-Gesellschaften verzeichnen in ihrem internationalen Geschäft eine verstärkte Nachfrage nach einer marktnahen Produktion und einer lokalen Präsenz für Service und Vertrieb. Der Konzern verfügt deshalb über Standorte in Europa, Nordamerika und Asien sowie ein weltweites Netz and Vertriebs- und Servicepartnern. So gewährleistet er eine umfassende Betreuung der Kunden und erschließt sich zusätzliche Chancen bei der Auftragsakquisition.

Chancen aus Verbundeffekten

Der MAX-Konzern sieht neben den jeweiligen Wachstumstreibern in den drei Kerngeschäftsfeldern Chancen in der Nutzung von Synergien zwischen den Gruppengesellschaften. Dazu zählen die Bündelung der Aktivitäten in den Bereichen Einkauf (Einkaufsvolumina und Benchmarking zugunsten von Einkaufsvorteilen) und Finanzierung oder etwa ein Know-how- und Technologietransfer sowie Best Practice-Vorgehensweisen bei gemeinsamen Projekten und der Entwicklung neuer Anwendungen.

Ein Ziel der MAX Automation besteht darin, die Wertschöpfung in der Gruppe durch die gezielte Steigerung von Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen den Konzernunternehmen zu erhöhen. In einem begrenzten Umfang bestehen auch Möglichkeiten zur Nutzung von Vertriebssynergien durch eine projektweise Zusammenarbeit innerhalb des Konzerns.

Finanzwirtschaftliche Chancen

Aus dem Projektgeschäft der ehemaligen Konzerngesellschaft NSM Packtec GmbH, die am 9. März 2018 veräußert wurde, ergeben sich Chancen. Für einen Auftrag der heute als Finnah Packtec GmbH („Finnah Packtec“) firmierenden Gesellschaft wurden seitens des MAX-Konzerns Vertragserfüllungs- sowie Anzahlungsgarantien gegeben, welche Ende Dezember 2018 in Höhe von 3,973 Mio. Euro durch einen Kunden der Finnah Packtec in Anspruch genommen wurden. Mit Klageschrift vom 12. August 2019 hat die MAX Automation einen Aufwendungsersatzanspruch über diese 3,973 Mio. Euro zzgl. Zinsen gegenüber der Finnah Packtec vor dem Landgericht Münster geltend gemacht. Die Erfolgsaussichten in diesem Rechtsstreit vollumfänglich zu obsiegen und den Aufwendungsersatzanspruch zugesprochen zu bekommen, werden als sehr hoch bewertet. Im Januar 2020 hat die Finnah Packtec einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen gestellt. Ob ein solches Verfahren eröffnet wird und wie hoch gegebenenfalls eine Quote zur Befriedigung von Insolvenzforderungen sein wird, kann zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht abgeschätzt werden. Daher wird parallel eine Schiedsklage gegen den Eigentümer der Finnah Packtec vorbereitet, um die Chancen auf Rückzahlung der Anzahlungsgarantie zu erhöhen.

Mit Klageschrift vom 22. August 2019 hat die MAX Automation zudem Zahlungs- und Auskunftsansprüche gegenüber der Finnah Packtec vor dem Landgericht Düsseldorf geltend gemacht. Die Klage basiert auf einer Vereinbarung vom 8. März 2018 zwischen dem MAX-Konzern und der Finnah Packtec über die Abtretung von Kundenforderungen, welche zur Rückzahlung von Gesellschafterdarlehen an die MAX Automation erfolgt ist. Per Ende 2019 waren noch Forderungen in Höhe von 4,8 Mio. Euro offen, welche per 31. Dezember 2019 abgeschrieben wurden. Sämtliche eingehenden Zahlungen sind daher als Chance zu sehen. Die Erfolgsaussichten in diesem Verfahren werden als überwiegend wahrscheinlich eingeschätzt.

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